LNG-Betrieb mit Dual-Fuel-Motoren
Bereits am 1. Januar 2015 treten die neuen IMO-Richtlinien zur SOx-Limitierung für die vorhandenen emissionsbeschränkten Schutzzonen, die ECA, in Kraft. Darüber hinaus gelten ab 2020 globale Limitierungen der Schwefeloxide. Betroffen ist die gesamte fahrende Flotte. Die Begrenzung des Stickoxid-Ausstoßes ist für den 1. Januar 2016 im Bereich der ECA angesetzt und betrifft alle Neubauten, deren Kiellegung nach diesem Datum erfolgt. Dieser Einführungstermin ist derzeit in Diskussion und wird möglicherweise auf 2021 verschoben.
Lösungsansätze sind der Einsatz schwefelarmer Kraftstoffe, aufwändiger Abgasreinigungsanlagen oder die Verwendung alternativer Kraftstoffe wie LNG. Vor diesem Hintergrund informierte Klaus Dammann, Vertriebsleiter Marine bei Zeppelin Power Systems, über die Möglichkeiten zur Umrüstung von Feederschiffen auf Dual-Fuel-Betrieb. Zeppelin Power Systems bietet schiffsspezifische Gesamtkonzepte zur Umrüstung an und tritt als Systemanbieter auf. Die MaK-Experten haben sich intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt und können für Interessenten kurzfristig entsprechende Angebote erstellen. Zeppelin Power Systems bietet MaK M46DF und M34DF Motoren an, um komplette Umrüstungen auf Dual-Fuel-Betrieb bis zum Inkrafttreten der SOx-Limitierung am 1. Januar 2015 abzuschließen. Eine Investition kann sich bereits nach wenigen Jahren rentieren, wobei die Betriebsstunden, das jeweilige Lastprofil und das Verhältnis zwischen den zukünftigen LNG- und MGO-Preisen zu berücksichtigen sind.
Ein erster Silberstreif am Horizont: Positive Marktentwicklung für Feederschiffe
Im Feedersegment ist das Problem des Tonnage-Überangebots, wie überall im Frachtschiff-Segment, deutlich zu spüren und drückt auf die Fracht- und Charterraten. Michael Rathmann, Inhaber des Anlageberatungsdienstes MIRA, beobachtet die Marktentwicklung in der Schifffahrtsbranche bereits seit rund 20 Jahren sehr intensiv. In seinem Vortrag über den derzeitigen Stand und die Entwicklung des Feedermarktes fragte er nach dem berühmten Silberstreifen am Horizont und stellte eine positive Entwicklung dar.
Gerade im Bereich bis 4.000 TEU sieht Michael Rathmann Anzeichen für einen Aufwärtstrend. Grund hierfür ist das Schrumpfen der Flotten durch Abwrackungen im großen Stil. In 2013 wurden bisher 130 Schiffe mit 295.000 TEU (Stand: 16. September) abgewrackt, bei gleichbleibender Entwicklung ist mit voraussichtlich 450.000 TEU in 2013 zu rechnen. Gleichzeitig sinkt das Durchschnittsalter der abgewrackten Schiffe und beträgt derzeit nur noch 22 Jahre, statt wie in der Vergangenheit 25 bis 30 Jahre. Zudem gibt es keine nennenswerten Neubauaktivitäten in dieser kleineren Schiffsklasse. Mit Blick auf diese Zahlen rechnet Michael Rathmann mit einer Verknappung der Feedertonnage und gab einen positiv gestimmten Ausblick: „Ich sehe einen leichten Silberstreif am Horizont. Meiner Meinung nach wird es zu einer Renaissance der Feederschiffe kommen.“
Das anschließende gemeinsame Abendessen, bei dem sich die Gelegenheit für Rückfragen und Begegnungen bot, rundete den Abend ab. Die Riverboat-Veranstaltung auf der Ems ist, wie auch das Schifffahrtsforum Niederelbe, ein jährlich stattfindender Branchentreff für Vertreter der maritimen Wirtschaft. Der Veranstalter Zeppelin Power Systems ist seit über 50 Jahren exklusiver Partner für den Vertrieb und Service von Caterpillar Motoren der Marken Cat und MaK bis 16 MW.